Im Sommer 2023 starteten die Überlegungen, wohin es mit dem Motorrad in 2024 gehen soll. Angeregt durch den tollen Thread im GS-Forum, “Reiseplanung Norwegen/Nordkap” (bzw. jetzt auch unter gs-forum.com „Norwegen / Nordkap – Erfahrungen und Reiseplanung„), fiel die Entscheidung recht schnell: es sollte Norwegen werden mit dem nördlichsten Ziel, dem Nordkap.
Inhaltsverzeichnis
Prolog
Also angefangen den Thread hoch und runter zu lesen, ebenfalls habe ich mich mit meinem Arbeitskollegen, welcher die Tour auch schon gemacht hat, ausgetauscht.
Fast parallel dazu hat Erik Peters auf seinem YouTube Kanal eine Videoserie gestartet, “Mit dem Motorrad ans Nordkap” (YouTube Playlist), welche noch mehr Lust auf diese Reise machte.
Im Basecamp wurden fleißig POIs gesammelt und im Winter 2023/2024 langsam begonnen Routen zu basteln.
Nachdem ich grob die Routen erstellt habe, ging es an die Urlaubsplanung. Vier Wochen Zeit sollten es sein, damit mögliche Probleme und das Wetter nicht gleich einen Strich durch die Rechnung machen. Zudem war dies auch unsere erste lange Reise auf dem Motorrad und so war es etwas schwierig auf eigene Erfahrungswerte zurückzugreifen bzgl. der eigenen Kondition, insbesondere der mentalen und der bevorstehenden Kilometerzahl von ca. 8500km.
Es gab viel zu beachten: der Hund musste bei der Schwiegermutter untergebracht werden, der Tierarzt sollte nicht in dem Zeitraum im Urlaub sein. Zudem musste sie sich auch um den Garten in unserer Abwesenheit kümmern, damit er wenigstens überlebt. Absprachen in der Firma etc.
Schlussendlich stand der Termin fest: letzte Juni Woche bis letzte Juli Woche.
Einige Wochen vor dem Urlaubsstart erstellten wir eine Packliste, mit allem was wir mitnehmen wollten. Da meine Frau sich entschieden hatte, als Sozia mit zu fahren, aufgrund der großen Strecke, war der Platz natürlich begrenzt (Liste am Ende des Berichts). Rechter Koffer für meine Frau, linker Koffer für mich, Topcase mit allerlei wie Notebook, Medikamente. Tankrucksack für die Kamera, Wasser, Dampfzeugs. Rolle für Schlafsäcke und Schuhe. Eine Kofferaufsatztasche für die Regenklamotten und die andere blieb leer für Einkäufe unterwegs.
Der Countdown lief, wir wurden langsam nervös. Letzte Detailplanungen an den Routen: vom norwegischen Südkap an das Nordkap. Rückweg über Finnland bis Rovaniemi und dann zwei Optionen: entweder über Schweden oder das Baltikum nach Hause. Diese Option ließ ich offen und wollte das dann spontan entscheiden, was eine gute Idee war.
Routenübersicht:
Tag 01
Am Sonntag, den 23.06., ging es los. Koffer geladen, Hund übergeben und ab auf die Bahn.
Hier gibt es nichts groß zu schreiben, es hieß Kilometer machen, mindestens bis hinter Hamburg zu kommen war das Tagesziel.
Kurz vor Hamburg kam dann stockender Verkehr und auch Stau vor dem Elbtunnel aufgrund eines Unfalls.
Bei Norderstedt haben wir uns eine Unterkunft gesucht und sind dort im Best Western Hotel Schmoeker-Hof abgestiegen. Unterkunft und Essen waren in Ordnung.
Zurückgelegte Strecke: 612km
Tag 02
Zweiter Teil der Anfahrt nach Nord-Dänemark.
Frühstück, packen und wieder auf die Bahn. In Dänemark wurde die Autobahnfahrerei entspannter. Und das liegt definitiv nicht nur am Tempolimit. Wenig Baustellen aber auch die anderen Reisenden scheinen hier auf einmal entspannter zu sein. So konnten wir schön bis zu unserer vorgebuchten Unterkunft Klitgaarden Skallerup die restlichen ~500km durchfahren.
Die Unterkunft liegt 24km von Hirtshals mitten im Grünen. Gegenüber grasen Pferde, ein paar kleine Ziegen springen munter in einem schönen Gehege umher. Ruhe und Natur pur. Ein Genuß nach zwei Tagen auf der Autobahn.
Zum Essen sind wir in den Nachbarort Lønstrup ins Restaurant Lido und danach noch an den dortigen Strand.
Zurückgelegte Strecke: 514km
Tag 03
In der Früh klingelte der Wecker, es stand der große Tag der Überfahrt nach Kristiansand in Norwegen an.
Schnell packen, Kaffee trinken und los nach Hirtshals zum Fjordline Check-In.
Um 08:00Uhr waren wir dort, Check-In verlief Problemlos, Abfahrt sollte um 09:30Uhr sein.
Am Anleger warteten schon einige andere Motorradreisende, es war eine gute Stimmung.
Dort haben wir auch zwei Gleichgesinnte aus dem GS-Forum kennengelernt, die ebenfalls Richtung Norden unterwegs waren.
Dann ging es endlich los, auffahren und Moped verzurren.
Die Überfahrt verlief ruhig, gutes Essen und gute Gespräche, die vier Stunden verflogen im Nu.
Am Horizont im Dunst sind schon die norwegischen Berge zu erkennen.
Nicht mehr weit bis nach Kristiansand.
Bei den Massen an Fahrzeugen der Fähre, dachte ich, oje, das wird ein Spaß in Norwegen. Ein WoMo nach dem anderen. Nach dem Entladen gab es noch ein kurzes Geknubbel im Hafen und auf einmal waren wir so gut wie alleine auf der Straße.
Mit einem der GS-Fahrer sind wir gemeinsam von Kristiansand nach Lindesnes, dem norwegischen Südkap gefahren.
Hier bekamen wir die ersten Eindrücke von Norwegen: ui, ist das schön hier, das wird mega werden!
Den Leuchtturm Lindesnes Fyr zusammen besichtigt und uns gefreut, dass nun offiziell die Tour Richtung Nordkap beginnt.
Danach trennten sich unsere Wege, da er noch direkt Richtung Lysebotn wollte und wir haben uns nach einer Unterkunft umgesehen.
Diese haben wir mit Camp Åpta auch recht schnell gefunden und uns dort ein Apartment gebucht, mit herrlichem Blick auf’s Fjord.
Zurückgelegte Strecke: inkl. Fähre 319km
Tag 04
Am nächsten Morgen sind wir frohen Mutes wieder los. Zurück auf die E39 Richtung Flekkefjord => Flikka und dann runter auf die Gylandsvegen. Kaum runter von der E39, kein Verkehr mehr. Beim Anhalten, nur Natur und Stille. Mega. Balsam für die Seele.
Blick auf den Sirdalsvannet.
Interessante Schilder hier in NO.
Kurz hinter Åmli kam auch schon der erste schöne (kleine) Wasserfall, der Dorgefossen.
Dort kurz Pause gemacht und noch mit einem anderen Motorradpäarchen ausgetauscht, welche ebenfalls zum ersten Mal in Norwegen sind.
Die Fahrt ging weiter, ich fühlte mich wie in einer anderen Welt: Landschaft, über Landschaft, über Landschaft, Null komma Null Verkehr.
Nicht zu vergleichen mit dem engen, zugebauten Mitteleuropa. Hier kann man es einfach rollen lassen und die Natur genießen.
Um die Mittagszeit erreichten wir den Eingang zu den Lyseveien. Die Straße schlängelt sich traumhaft kurvig über das Fjell Richtung Lysebotn und dem Lysefjord.
Solche Landschaften habe ich noch nicht gesehen!
Kurz vor dem Lysfjord schlängelt sich die Straße, inkl. kurvigen, engen Tunnel hinunter zum Fjord. Super, so macht das Laune!
Das Lysefjord präsentierte sich bei bestem Wetter inkl. vor Anker liegendem Segelschiff. Super schön, für uns mit das schönste Fjord. Hier haben wir auch erstmal Mittagvesper gemacht.
Danach ging es zurück über die Lyseveien, um dann über die Suleskardveien auf die Rv9 Richtung Nomeland weiterzufahren. Auch hier auf den Suleskardveien ein wunderbarer Ausblick auf die Fjelllandschaft.
Überall waren freilaufende Schäfchen zu entdecken. Viele lagen auch direkt neben der Fahrbahn, die waren aber total cool und haben sich durch die Q nicht stören lassen.
Der Rv9 folgten wir bis Haukeli, wo wir im gleichnamigen Haukeli Hotels eincheckten. Das Hotel war OK, aber Personal war so gut wie keines da. Irgendwie nur eine Person, welche sich um alles kümmern musste. Das Abendessen war so naja, hat irgendwie aufgewärmt geschmeckt. Das Frühstück wiederum war in Ordnung. War ja nur für eine Nacht.
Zurückgelegte Strecke: 340km
Tag 05
Heute führte uns die Route zuerst über das Haukelifjell, danach über das Røldalsfjellet, mit spektakulären Aussichten.
Der Wasserfall Låtefossen war sehr beeindruckend. Weniger beeindruckend war an dieser Stelle der Andrang an weiteren Touristen, so dass wir uns ganz schnell wieder auf den Weg machten.
Nach der Stadt Odda fuhren wir entlang des Hardangerfjords. Immer wieder muss man feststellen, welche Dimensionen dieses Land hat. Kilometer um Kilometer immer entlang des Fjords. Hier stehen auch Obstplantagen, welches für einen relativ milden Winter in dem Fjord spricht.
Kurz vor der Hardangerbrücke kamen wir zu einem nächsten Highlight: den beleuchteten Kreisverkehr im Berg! Die Norweger haben es schon drauf, Touristen zu begeistern.
An dem Aussichtspunkt für die Hardangerbrücke haben wir Mittagsvesper gehalten.
Im Anschluss ging es über die Brücke und direkt in den Vallaviktunnel.
Der nächste Wasserfall, Skjervefossen, ließ auch nicht lange auf sich warten.
Leider war die Straße zum Stalheimskleiva gesperrt und so mussten wir weiter auf der E16 bleiben, durch den Gudvanga Tunnel, welcher uns dann am Aurlandsfjord ausspuckte.
Dort konnten wir dann auch das erste große Kreuzfahrtschiff im Hafen liegen sehen.
Dem Fjord folgend bogen wir dann in Aurland ab um auf die Nebenstraße über das Aurlandsfjell zu fahren. Am Stegastein konnten wir eine mega Aussicht genießen. Wie unbedeutend klein wir Menschen doch sind.
Die Straße über das Aurlandsfjell machte ebenfalls riesig Spaß.
In Lærdal bezogen wir dann in einem Apartment des Laerdal Holiday and Leisure Park Quartier. Wie so oft, für eine Nacht OK 😉 .
Essen waren wir in dem Restaurant am Platz und hatten danach noch einen schönen, von den ganzen Eindrücken tagsüber geflashten Abend.
Das Wetter war an diesem Tag ebenfalls TipTop, bis knapp über 30°C in den Tälern. Da kamen die Fjells dazwischen gerade recht, um wieder etwas abkühlen zu können.
Zurückgelegte Strecke: 323km
Tag 06
Weiter gehts: nach einem Kaffee und Hefebollen sind wir wieder gestartet.
Erstes Ziel der mautpflichtige Tindevegen über das Sognefjellet. Wieder phantastisch leere Straßen, noch bessere Aussichten.
In Lom haben wir die berühmte Stabkirche betrachtet.
Anschließend weiter zum Dalsnibba (Mautpflichtig). Die Auffahrt hat sich gelohnt: wieder eine mega Aussicht bis hin zum Geirangerfjord.
Was uns immer wieder auffällt: egal wo, die Leute sind alle gut drauf und in bester Stimmung.
Der kurvigen Straße folgten wir dann bis zum Geirangerfjord. Angehalten haben wir dort nicht, denn da war mal was los. Auch an dem Adlerkurve Aussichtspunkt, keine Chance, alles zugeparkt.
Mit der Eidsdal-Fähre sind wir dann über die Norddalsfjorden gesetzt. Die Trollstiegen waren leider wegen Steinschlags gesperrt und haben wir daher ausgesetzt.
Bei Vagsvika sind wir auf die Bygdevegen abgebogen Richtung Tresfjord. War lustig, da die Straße dann auch in leichtem, gut zu fahrenden Schotter überging.Der Heidenau Scout wurde da artgerecht bewegt.
Auf Fagervik Camping haben wir eine schnuckelige Hütte direkt am Tresfjorden gefunden. Tolle Lage, tolle Aussicht!
Zurückgelegte Strecke: 331km
Tag 07
Der Tag startete trübe. Regen war im Anmarsch. Nach dem Traumwetter zuvor, schlug es um und wurde wechselhaft.
Die Fahrt ging direkt vom Camping Platz zum Fähranleger bei Vestnes. Von dort setzten wir nach Molde über um zur Atlantikstraße zu fahren. Während der Überfahrt konnten wir die dicken Regenwolken sehen, welche sich da breit machten, wo wir herkamen. Zum Glück folgten sie uns nicht.
An der Atlanterhavsveien (Atlantikstraße) herrschte ein starker, böiger Wind, so das die Q ziemlich schräglage hatte. Es waren nur noch 13°C. Dennoch war es ein einzigartiges Erlebnis, dort entlang zu fahren.
Ich habe ja gewusst, dass die Schweizer es ziemlich drauf haben Tunnel zu bauen. In meinen Augen haben sich die Norweger aber auf Platz 1 vorgeschoben. Vor Kristiansund geht es in Atlantic Ocean Tunnel, mitten unter dem Meer hindurch. Drei Kilometer in die Tiefe, ein paar hundert Meter unten geradeaus und danach wieder drei Kilometer nach oben ans Tageslicht. Mega beeindruckend.
Mit der Fähre ging es dann von Kanestraum nach Halsa.
Bei Vinjeøra am Vinjefjorden haben wir unser übliches Mittagsvesper gemacht.
Der E39 folgten wir bis kurz vor Trondheim, wo es auf die E6 ging.
Kurz hinter Trondheim sind wir im Best Western Stav Hotel abgestiegen. Guter Preis, gutes Frühstück, direkt an/über der E6, dennoch ruhiges Zimmer. Toller Auslick auf das Trondheimfjord inklusive. Das Beste: dort gab es eine Schüssel mit Waffelteig für umme. So haben wir uns am Abend mit kostenlosen Waffeln den Wanst zugestopft 😀 .
Zurückgelegte Strecke: 339km
Tag 08
Am nächsten Tag folgten wir der E6 bis Asphaugen, um kurz dahinter auf die FV17 (Küstenstraße) Richtung Namsos abzubiegen.
Es folgte eine tolle Fahrt bei angenehmem Wetter und ca. 17°C durch wunderschöne Landschaften, Seen, Wasserfälle und Fjorde.
Bei Holm ging es wieder auf die Fähre nach Vennesund. Dort fragten wir auf dem gleichnamigen Campingplatz Vennesund Camping nach einer freien Hütte.
Kaum haben wir ausgepackt, fing es an zu regnen. Glück muss man haben.
Zurückgelegte Strecke: 324km
Tag 09
Der Tag startete trübe mit etwas Nieselregen, welcher aber alsbald aufhörte.
Von Vennsund ging es weiter auf der FV17. Mit der Fähre von Horn nach Andalvågen, um gleich im Anschluss die Fähre Forvik nach Tjøtta mit Blick auf die Bergkette “Die sieben Schwestern” zu nehmen. Die Taktung war spitze, wir waren immer genau dann am Fähranleger, wenn die Fähre einlief.
Vesperpause kurz vor der Helgelandbrücke. Es zogen wieder bedrohlich dunkle Wolken auf und in der Ferne konnten wir erkennen, dass Regen im Anmarsch war.
Fähre Levang-Nesna haben wir ausfallen lassen, da wir ansonsten über eine Stunde im Regen hätten warten müssen.
So sind wir wieder Richtung E6 bis Mo I Rana. Da hat der Regen auch wieder aufgehört.
Eine gute Unterkunft haben wir im Skillevollen Hotel gefunden. Kaum dort im Hotel eingecheckt, kam wieder ein dicker Regenguss. Später am Abend war es aber möglich, einen kleinen Spaziergang in der Natur zu machen.
Toll die FV17 – das nächste Mal werden wir ihr bis Bodø folgen, aber ich wollte den Polarkreis auf dem Motorrad und nicht auf der Fähre überqueren (siehe Tag 10).
Zurückgelegte Strecke: 270km
Tag 10 – Polarkreis
Ein ereignisreicher Tag sollte uns erwarten.
Erster kurzer Halt war die nördlichste Rennstrecke, der Artic Circle Raceway. War niGS los.
Dann ging es zum nächsten persönlichen Highlight: dem Polarkreis auf Breitengrad 66° 33′ Nord!
Es ist schon ein bewegendes Gefühl, mit dem Zweirad nach 3214,1km diese imaginäre Linie zu überqueren.
Im Besucherzentrum noch den obligatorischen Aufkleber gekauft und dann ging es auch voller Euphorie weiter.
Einige Kilometer später haben wir das erste Mal eine Geschwindigkeitskontrolle gesehen – zum Glück hatten sie schon einen Trailer am Haken, sonst hätte es uns auch erwischt, da ich in diesem Moment etwas zu schnell war.
War auch eine gute Stelle, alle noch geflasht vom Polarkreis, achtet man da doch vielleicht nicht so auf die Geschwindigkeit.
Auf einem der schönen, gepflegten Rastplätzen haben wir unser Mittagsvesper gemacht.
Danach ging es weiter auf der E6 am Saltsdalfjorden entlang. Kurz vor Løding sind wir abgebogen, um noch einen Abstecher zum Saltstraumen, dem stärksten Gezeitenstrom der Welt, zu machen.
Überaus beeindruckend, wie sich die Wassermassen durch die Meerenge schieben.
Anschließend sind wir nach Bodø. Da die Überfahrt auf die Lofoten ca. vier Stunden benötigt und wir diese Zeit nicht am nächsten Tag verlieren wollten, entschlossen wir uns kurzerhand zu schauen, ob eine Unterkunft in der Nähe Moskenes auf den Lofoten frei ist. In Å, was ein geiler kurzer Ortsname, sind wir fündig geworden. So denn gleich noch schnell die letzte Fähre gebucht, welche um 18:30Uhr starten sollte. Die Wartezeit haben wir u.a. in einem leckeren Burgerrestaurant überbrückt.
Die Überfahrt zu den Lofoten verlief problemlos. Auf Deck wehte ein heftiger Wind.
Um 22:17Uhr waren wir dann an unserer Unterkunft im Å Rorbuer. Tolle, innen schön renovierte Fischerhütten. Nicht ganz günstig, aber Luxus pur und eine super Lage. Müde und mal wieder voll geflasht, fielen wir ins Bett.
Zurückgelegte Strecke: 373km inkl. Überfahrt nach Moskenes
Tag 11
Der nächste Tag auf den Lofoten war leider eine sehr trübe Angelegenheit. Die Wolken hingen tief und von den meisten Bergspitzen war nichts zu sehen. Zwischendurch gab es auch mal kurz etwas Nieselregen. Schade, diese Inselgruppe hätte ich gerne bei Sonnenschein gesehen. Nichtsdestotrotz, gab es auch hier wieder beeindruckende Landschaft zu sehen.
Nach einem kleinen Frühstück ging es dann auch los.
Kürzester Ortsname.
Vorbei an dem berühmten Fotomotive Reine und Hamnøy, über unzählige Brücken, schönen weißen Sandstränden, Lagunen, Fjorde bis hoch an das nördliche Ende der Vesteralen.
Ein Piratenschiff gab es ebenfalls zu sehen.
Unglaubliche Landschaft.
Radarkuppeln des Andøy-Space-Center.
Bei Bleik auf Midnattsol Camping Bleik übernachteten wir wieder in einem größeren umgebauten Fischerhaus. Die Unterkunft war so lala, hatte aber eine schöne große Terrasse zum draußen sitzen und die spätabendliche Sonne zu genießen, die dann doch noch herauskam.
Zurückgelegte Strecke: 353km
Tag 12
Es hieß wieder früh aufstehen, damit wir um 08:30Uhr am Fähranleger von Andesnes sind, um die erste Fähre Andesnes => Gryllefjord auf der Insel Senja zu bekommen.
Diese Fähre war etwas älteren Baujahres und während der gut zweistündigen Überfahrt hatte sie ziemliche Schräglage. Viel Platz im Laderaum zum Stellen der Q gab es auch nicht, war eng wie in einer Sardinenbüchse.
Auf Senja folgten wir der nördlichen Straße, welche hinter jeder Ecke tolle Panoramen bot.
U.a. hier bei Bergsbotn.
Das Wetter spielte auch mit.
Die Fähre von Botnhamn nach Brensholmen ließen wir ausfallen, aufgrund einiger Stunden Wartezeit und fuhren wieder Richtung E6.
Bei Finnsnes gab es am Hafen wieder Mittagspause.
Zurück auf der E6 lief es wie am Schnürchen, wie in Trance legten wir Kilometer um Kilometer zurück, entlang des Lyngenfjords bis zum Kvænangenfjord.
Besuch eines Samen Touri-Tipis.
Lyngenalps
Dort fanden wir auch im Gildetun unsere nächste Unterkunft. Die hatten eine tolle Terrasse mit einem wunderbaren Ausblick auf den Kvænangenfjord.
Spät abendliche Stimmung, 22:46Uhr.
Wieder ist ein mega toller Tag in Norwegen zu Ende gegangen.
Zurückgelegte Strecke: 446km
Tag 13 – Nordkap
Bisher war jeder einzelne Tag ein absoluter Höhepunkt. Dennoch sollte heute der Höhepunkt der Reise kommen: das Nordkap – Breitengrad 71°10’21“!
Der obligatorische Blick in die Wetter App YR versprach einen herrlichen Tag mit Sonnenschein und bis zu 20°C am Nordkap.
Nach einem guten Frühstück ging es wieder ans Aufsatteln und zurück auf die Straße.
Kaum losgefahren, hat meine Q die 60TKM vollgemacht.
Die Straßen waren wenig befahren und so machten wir zügig Kilometer.
Bei Alta hatten wir noch ein Erlebnis: kurz hinter Alta, in einer 70er Zone ballerten auf einmal zwei Motorräder mit italienischen Kennzeichen vorbei. Dachte noch, oha, die sind aber mutig. Wenig später stand auch einer der beiden am Straßenrand, herausgezogen von einer Zivilstreife und war heftig am gestikulieren. Oho, das wird wohl ein teurer Spaß werden. Noch ein paar Kilometer weiter, stand das andere Päarchen auf einem Parkplatz und wartete. Mit Händen und Füßen, sowie Google Translater (die verstanden kein Englisch), machte ich ihnen klar, dass der Kollege von der Polizei herausgeholt wurde.
Auf die Nachfrage, weshalb sie hier so schnell unterwegs sind, antworteten sie: sie hätten nur zwei Wochen Zeit und kamen südlich von Milano. Die waren gut drauf, haben schon in der Schweiz 1500.-€ Bußgeld liegen gelassen, aber gehört wohl dazu. Irgendwann kam dann der Kollege. Er wusste nicht, wie hoch die Strafe ist, war aber 25km/h zu schnell. Die Rechnung wird nach hause geschickt und wenn er nicht bezahlt, darf er nicht mehr nach Norwegen einreisen. Gut drauf waren sie dennoch weiterhin.
Danach ging es weiter. Die E6 führte über eine Hochebene, auf welcher der Wind stark blies bis ans Porsangerfjord.
Von da folgte die Straße E69 der Küstenlinie.
Zur Nordkapinsel Magerøya führt ein 6.875m langen Tunnel unter dem Meer hindurch.
Nur noch wenige Kilometer bis zum Nordkap.
Am 05.07.2024 um 15:57Uhr erreichten wir dann nach 4903km (inkl. Fähren) das Nordkap!
Was für Emotionen!
Unfall- und Pannenfrei an den nördlichsten Punkt von Europa, welcher per Straße erreichbar ist mit dem Motorrad!
Zudem wurden wir mit Sonnenschein und 20°C belohnt, besser geht es nicht.
Doch, es geht besser: es waren zudem recht wenig andere Touristen da und so konnten wir die Atmosphäre an der Nordkapkugel ganz entspannt genießen.
Wir waren da!
Hier kamen uns auch wieder die fliegenden Italiener entgegen, die sich auf den Heimweg machten.
Da hinten geht’s zum Nordpol.
Nordkaphallen
Klar war, in der Nacht müssen wir nochmals hin.
Nach der Besichtigung ging es zurück an das knapp 26km entfernte Hotel Scandic Nordkapp.
Links und rechts der Straße war alles voller Rentiere. Die sind ja mal niedlich.
Am 05.07.24 wurde von BMW die R1300GSA vorgestellt. Kurz in den Stream bei BMW reingeschaut. Erste Reaktion: uff, was machen die bei BMW? Hätte ich besser mal nicht gemacht, denn so ging das Gedankenkarussell im Kopf langsam los.
Nach dem Essen noch die Füße vertreten und dann früh ins Bett, denn es stand noch eine “Nachtfahrt” zum Nordkap an. Wobei, Nachtfahrt trifft es ja nicht wirklich, abgesehen von der Uhrzeit, denn die Sonne geht im Sommer dort nicht unter.
Zurückgelegte Strecke: 385km
Tag 14
Weckerklingeln um 01:30 Uhr. Viel zu früh, aber es stand noch einmal ein Besuch des Nordkaps mit der Q an. Schnell einen Kaffee gemacht und rein in die Klamotten. Die Q vom Eingang etwas weggeschoben, damit nicht alle Gäste beim Zünden aus den Betten fallen.
Es ging wieder die 26km zum Nordkap, keine Menschenseele ist unterwegs. Dann und wann stand ein Camper im Gelände – hat sicher auch was einfach da stehen zu bleiben wo es einem gefällt.
Leider ist das Wetter nicht so schick wie am Vortag. Bedeckt, leichter Nieselregen und kalt, ca. 13°C.
Um 02:30Uhr waren wir dann zum zweiten Mal am Nordkap. Auf der Buslinie durchgefahren und rechts neben den Nordkaphallen zwischen den Felsbrocken hindurch geradewegs zum begehrten Fotomotiv, der Nordkapkugel.
Wir waren ganz alleine, bis kurz darauf noch zwei Mopedfahrer hinzukamen. Es waren die zwei Jungs, die wir in den letzten drei Tagen immer wieder mal unterwegs getroffen haben und mit denen wir uns für die Nachtfahrt am Kap verabredeten. Tatsächlich haben sie Wort gehalten und so konnte das Fotoshooting beginnen.
Glücklich, aber todmüde ging es wieder zurück zum Hotel, um noch ein paar Stunden Schlaf zu finden.
Am späten Vormittag, nach einem guten Frühstück, ging es um 10:30 Uhr wieder los. Leider nun wieder in den Süden, nach Finnland.
Nach dem Verlassen der Nordkapinsel klarte das Wetter wieder auf und Sonnenschein begleitete uns. Die Landschaft wurde immer waldiger und flacher. Viele Rentiere waren unterwegs.
Am Spätnachmittag überquerten wir den Grenzfluss Anarjohka nach Finnland bei Karigasniemi.
Die 92 verlief in Wellenform kilometerlang geradeaus.
Irgendwann sahen wir auf der linken Seite am Fluss einen Campingplatz mit Hütten, das sah toll aus. So haben wir im Giellajohka eine Hütte direkt am Fluss gebucht.
Das Essen war mega lecker, feinstes Rentiergeschnetzeltes mit Kartoffelstampf und Preiselbeeren, “Poronkäristys” genannt. Schmeckt ganz anders als Hirsch oder Wildschwein, viel feiner.
Ich wollte hier in dieser idyllischen Landschaft gerne endlich mal einen Ruhetag machen. Die Heerscharen an Mücken, die über uns hergefallen sind, hielten uns jedoch davon ab. Ein Moskitohut ist unabdingbar, das ganze Netz war voll. Die kleinen Blutsauger versuchten sogar, durch den Jeansstoff zu bohren.
Zurückgelegte Strecke: 362km
Tag 15
Der Tag begann freundlich mit Sonnenschein. So machten wir uns auf den Weg Richtung Rovaniemi (E75). Auf den Straßen niGS los, einzig allein immer wieder Rentiere, welche den Weg kreuzten.
Ansonsten nur Wälder und Seen.
Nach ca. 150km ging dann der Regen los, welcher sich in Dauerregen wandelte.
Mahlzeit
Bei Rovaniemi, am Weihnachtsmanndorf, überquerten wir wieder den Polarkreis.
In Rovaniemi haben wir Unterkunft im Hotel Aakenus Apartment Vartio gefunden. Der Schlüssel zum Apartment muss im ca. 5 Fahrminuten entfernten gleichnamigen Hotelli Aakenus Oy geholt werden. War ein nettes großes Apartment inkl. Balkon.
Hier stand eine Entscheidung an: entweder zurück über Schweden => Dänemark oder über das Baltikum (Estland, Lettland, Litauen, Polen).
Ein Blick in die Wetterapp versprach Regen in Schweden, Sonnenschein hingegen im Baltikum. So fiel die Entscheidung einfach.
Zurückgelegte Strecke: 390km
Tag 16
Dieser Tag war ein eher unspektakulärer aber guter Fahrtag. Immer der E75 folgend, durch endlose Wälder und Seen vorbei. Das Wetter wurde stündlich immer besser. Am Nachmittag viel Sonnenschein und bis zu 22°C.
Angekommen sind wir dann in Jyväskylä. Dort checkten wir im Hotel GreenStar ein. Die positiven Bewertungen konnten wir nicht nachvollziehen. Erst ein nicht gereinigtes Zimmer erhalten, das Frühstück war ebenfalls unterirdisch. Die dachten wohl, wenn die Zimmerschlüsselkarte aus Bambus ist und ein paar Wände grün angemalt sind, haben sie genug “Greenwashing” betrieben. Einzig positiv war der Unterstellplatz für die Q. Aber wie so oft: war ja nur für eine Nacht.
Als wir vor dem Hotel dampfen waren, stalkte jemand mit einer Drohne in ein Hotelzimmerfenster rein. Es dauerte keine 5 Minuten und die Polizei rückte an. Das waren vielleicht zwei Kaliber, die haben den direkt eingesackt. Merke: mit der finnischen Polizei ist nicht zu scherzen.
Zum Abendessen sind wir in die Fußgängerzone und später noch zum nahegelegenen See Jyväsjärvi gelaufen, um die Füße zu vertreten und die schöne Abendstimmung zu genießen.
Zurückgelegte Strecke: 563km
Tag 17
Die letzte Etappe in Finnland führte uns von Jyväskylä nach Helsinki. Das Wetter war spitze, die Fahrt verlief gut.
Um 16:30 Uhr startete die Fähre Tallink von Helsinki nach Tallin. Wow, was für ein tolle Fähre. Nicht gerade günstig aber eine regelrechte Luxusfähre. Richtig viel Platz für die Q zum abstellen, ziemlich neue Spanngurte zum sichern. Die Fähre fuhr wie auf Schienen über die Ostsee und war ein regelrechter Genuss.
Pünktlich um 18:30 Uhr kamen wir in Tallin an. Da wir eine Unterkunft ausserhalb von Tallin gebucht hatten, quälten wir uns durch den Verkehr bis wir endlich raus waren. Auf die Besichtigung der Altstadt von Tallin verzichteten wir, angesichts der Menschenmassen. Zudem sind wir eh keine Städtetouris.
Am Yachthafen von Kakumäe haben wir so eine Art Wohncontainer gebucht: StayBliss Haven Kakumäe. Das war eine richtig coole Unterkunft.
In der Nähe konnten wir noch lecker im Kohvik Ankur essen gehen.
Die Q ist auch als Wäscheständer gut zu gebrauchen 😀
Danach hatten genossen wir noch einen tollen Sonnenuntergang.
Zurückgelegte Strecke: 387km inkl. Fähre
Tag 18
Die Fahrt ging weiter von Estland nach Lettland über Lihula => Pärnu bis kurz vor Riga. Die Temperaturen kletterten auf bis zu 32°C.
In Estland die Ruine der St. Nikolaus Kirche (Kullamaa Püha Nikolause kirik).
Leere Straßen durch dünn besiedeltes Gebiet mit viel Natur.
Im Porte Resort haben wir uns eine Hütte gebucht, direkt neben dem See Lilastes ezers.
Irgendwie haben die Architekten da auch nicht mitgedacht, denn die Hütten waren statt zum See zur gut 50m vorbeiführenden E67 ausgerichtet. Schade, eigentlich super schön da.
Dafür war das Abendessen fantastisch inkl. schöner Aussicht.
Das mit Abstand beste Frühstücksbuffet hatten sie auch.
Zurückgelegte Strecke: 324km
Tag 19
Nach dem fantastischen Frühstück ging es weiter Richtung Litauen.
Zwischenstopp machten wir an der Pilgerstätte Berg der Kreuze. Schon beeindruckend ist diese Masse an aufgestellten Kreuzen in allen erdenklichen Größen, Formen und Materialien.
Es wurde mit 35°C wieder richtig warm.
Kurz vor Marijampolė sahen wir eine fette schwarze Gewitterwand aufziehen. Kurzerhand suchten wir uns schnell eine Unterkunft, welche wir im Rezidencija Grizulo Ratai, neben der E67 fanden. War eh Zeit für den Halt.
Kaum das Zimmer bezogen, ging auch draußen schon der Gewitterregen herunter. Glück gehabt.
Es ist ein schönes großes Hotel mit Lärmschutzwand zur E67 hin. Großzügiges Zimmer hinten raus, mit Blick auf den riesigen, schön angelegten Garten.
Eine Art Eiffelturm-Konstruktion aus Holz haben sie ebenfalls.
Essen und Frühstück war super.
Zurückgelegte Strecke: 448km
Tag 20
Weiter ging es nach Polen. Dort machten wir noch einen Schlenker in Richtung der Masuren und umfuhren den See Śniardwy.
Tolle hügelige Kulturlandschaft, mit vielen Wäldern und Feldern. Da kann man nochmals hin.
Die Temperaturen stiegen wieder auf 35°C. Im Großraum Warschau kam ein Megaverkehr hinzu. Unglaublich, was da los war. Stop and Go bei der Hitze macht keinen Spaß.
Zu allem Überfluss hat das Navi dann eine Abbiegung nicht richtig angezeigt und ich habe eine Ausfahrt verpasst. Dann war das Chaos perfekt. Da es dort nicht so Autobahnkreuze wie in DE gibt, hat es gedauert, bis ich wieder über Umwege auf der Route war. Auf einer Nebenstraße in einem kleinen Waldstück standen auf einmal alle paar hundert Meter junge Damen. Bis es bei mir klickte, dass die nicht mitgenommen werden wollten sondern anderes im Sinn hatte, dauerte eine Weile 🙂
Aus lauter Frust sind wir noch ein ganzes Stück gefahren, um von diesem Moloch wegzukommen.
Abgestiegen sind wir im Hotel 500 Stryków, Nähe Łódź. Wieder gerade richtig, denn kurz darauf ging ein Gewitterregen runter.
Essen und Frühstück waren top.
Zurückgelegte Strecke: 603km
Tag 21
Von Stryków ging es immer weiter auf der Autobahn Richtung Deutschland. Die Autobahn komplett durch Polen war neu gemacht, das war super zu fahren. Die Rastplätze großzügig und vor allem sauber.
Kaum erreichten wir die Polnisch-Deutsche Grenze bei Görlitz, wussten wir, oje, da kommt das Heimatland: ein Berg voller hässlicher Windmühlen begrüßte uns 🙁 .
Nach dem Grenzübertritt wusste auch ein Blinder, aufgrund der Holperpiste, welche sich A4 nennt, dass er wieder zurück in Deutschland ist.
Vorbei an Bautzen, Dresden, Chemnitz fuhren wir bis Meerane. Dort stiegen wir im gleichnamigen Hotel Meerane ab. Gutes Zimmer, lecker Essen.
Zurückgelegte Strecke: 625km
Tag 22
Letzer Fahrtag, das Zuhause ruft: von Meerane weiter über die A4 => A5 => A67 => A6 bis nach Hause in die Pfalz.
Ohne Staus oder sonstige Pannen, sind wir am frühen Nachmittag, 14.07.24 um 13:43 Uhr, angekommen.
Sogar die Reifen haben noch Profil 😉
Souvenirs
Zurückgelegte Strecke: 436km
Epilog
Diese dreiwöchige Motorradreise durch Norwegen ans Nordkap und über Finnland sowie dem Baltikum zurück war eine mega tolle Erfahrung!
Insbesondere Norwegen hat mit seiner vielfältigen Landschaft fasziniert und uns in seinen Bann gezogen!
Kein Wunder, sind alle, die schon mal dort waren, begeistert von diesem Land.
Wenn man diese Strecke gefahren ist, kann einen niGS mehr erschüttern. Als hätte man seine innere Ruhe gefunden.
Mit dem Wetter hatten wir ebenfalls ziemlich viel Glück. Von sommerlichen Temperaturen über wechselhafte kühle Temperaturen war alles dabei gewesen. Ein einziger richtiger Regentag und das auf dem Rückweg in Finnland.
Die Infrastruktur, überall wo wir durchkamen, ist top in Schuss. Es gibt in Norwegen immer wieder Rastplätze mit Sanitäranlagen, welche diesen Namen auch verdienen. Sogar auf den Fjells inkl. warmen Wasser zum Hände waschen. Nirgends lag Müll rum, weder in NO, FI, EE, LV, LT noch PL. Die Straßen, auf denen wir fuhren, waren ebenfalls in allen Ländern voll in Ordnung. Da wird einem erstmal bewusst, wie dicht besiedelt und heruntergekommen hierzulande vieles ist.
Verhungern muss in Norwegen auch niemand. An jeder größeren Tankstellenanlage gibt es Schnellrestaurants oder Bistros. Da gibt es frische Sandwiches, belegte Baguettes etc. Unser Lieblingssupermarkt war die Kiwi-Kette.
Im Baltikum gab es ebenfalls überall reichlich zu essen und vor allem günstig.
Tanken ist auch kein Problem, auf unserer Strecke kamen wir nie in den “roten” Bereich. Einzig in Nordfinnland sind Tankstellen rar gesät, da ist es, wenn man keine GSA hat, angebracht zu tanken, wenn man eine Tankstelle sieht. Im Baltikum ist wiederum alles entspannt.
Zum Thema Geschwindigkeit: ich habe mich penibelst an die Geschwindigkeitslimits gehalten, man weiß nie, wo die Polizei sich versteckt und lasert, wie es zwischendurch vorkam und so mancher zum Opfer fiel. Dennoch, habe ich es pragmatisch gehalten und Wohnmobile oder andere schleichende Verkehrsteilnehmer überholt, wenn ich die Strecke gut einsehen konnte. Sonst hätte der Kurvenswing doch arg gelitten. In der Pampa ist das Risiko von Kontrollen vermutlich geringer, als im Einzugsgebiet größerer Ortschaften oder Städte.
Unterkünfte haben wir meist spontan und bequem über Booking gebucht, meist am späten Nachmittag, wenn wir wussten, wie weit wir noch fahren wollten. Zwischendurch auch direkt vor Ort nachgefragt oder auch vorab angerufen. Etwas tricky war es eher auf den Lofoten, ansonsten gab es keine Probleme. Hier kann neben Booking auch die App NorCamp ganz hilfreich sein, um Campingplätze mit Hütten zu finden.
Auffällig war auch, wie freundlich und entspannt die Menschen in den nördlichen Ländern sind. Demnach scheint es zu stimmen, dass laut World Happiness Report die Menschen in Skandinavien glücklicher sind.
Zusammenfassend ist zu schreiben:
Skandinavien ist toll und wir werden sicherlich nicht das letzte Mal dort gewesen sein!
Daten und Fakten
Die Q hat uns tapfer 8523,3km gefahren.
Gesamtkilometer der Reise inkl. Fähren: 9015km
Track gesamt
Höhenprofil
Reifen
Die Heidenau K60 Scout haben einen ordentlichen Dienst geleistet.
Restprofil vorne: 6mm
Restprofil hinten: 4,5mm
Der Heidenau ist durch die Stollen nicht gerade ein leiser Reifen, je nachdem wie der Wind steht, hat man eine entsprechende Geräuschkulisse im Gabeltunnel. Aber er hat die vielen Kilometer mit Sozia und Gepäck ohne Murren absolviert und war immer vertrauenswürdig. Beim CTA wäre ich mir da nicht so sicher von der Laufleistung her gewesen. Natürlich ist es in Norwegen nicht wie in den Alpen mit der ständigen Beschleunigung aus den Kurven heraus. Dennoch werde ich den Heidenau immer wieder aufziehen lassen, wenn es weiter weg geht.
Ausgaben
Die Ausgaben blieben weit unter den Erwartungen:
- Sprit: 1.005,15 €
- Fähren: 308,79 €
- Übernachtungen: 2.255,95 €
- Verpflegung: 909,42 €
- Sonstiges: 63,28 €
Nützliche Links
- Fähren nach Norwegen
- Norwegen Verkehrsinformationen Fähren: Ferry search
- Fähre Lysebotn: Kolumbus
- FerryPay für die automatische Abrechnung der kleinen Fähren in Norwegen: FerryPay
- Torghatten Fährpläne: Our routes – Torghatten
Packliste
| Technik | |
| Navi | |
| Powerbank | |
| Kamera + Objektiv + Tasche | |
| Ersatzakkus | |
| USB Lader + Kabel | |
| Reisefön | |
| Reisewasserkocher | |
| Motorrad-USB-Lader | |
| 1l Motoröl | |
| Notebook + Ladegerät | |
| Reiseadapter | |
| Headset Ladegerät | |
| Reifenflickset | |
| Victorinox Klappmesser | |
| Reisebesteck | |
| Smartphone | |
| Dampfzeugs | |
| Ladegerät 18650er Akkus | |
| BoxMods | |
| Verdampfer | |
| Liquids | |
| Wickelsachen (Draht, Watte, etc) | |
| Kleidung | pro Person |
| 3x Unterhosen | |
| 2x T-Shirt | |
| 2x Outdoorhose | |
| 2x Socken | |
| 1x Fleece Jacke | |
| 1x Gürtel | |
| 1x Wollmütze | |
| 1x FlipFlop | |
| 1x Badehose | |
| 1x Jacke | |
| Brille | |
| Sonnenbrille | |
| Brillenputztuch | |
| Leichte Turnschuhe | |
| Schlafshirt | |
| Kulturbeutel/Pflege | teilweise pro Person |
| Zahnbürste | |
| Zahncreme | |
| Zahnseide | |
| Seife | |
| Creme | |
| Deo | |
| Rasierer + Klingen | |
| Nagelschere | |
| Pinzette | |
| Rasierpinsel | |
| Kamm | |
| Bartöl | |
| Q-Tips | |
| Ohrenstopper | |
| Feuchttücher | |
| Toilettenpapier | |
| Tempos | |
| kleines. Fl. Spüli | |
| Waschkarten (Waschmittel) | |
| Mobile Wäscheleine | |
| Drain Stop => super Tool, damit das Wasser im Waschbecken bleibt! | |
| KAUFEN: Faltbare Waschschüssel => nächstes mal | |
| Motorradbekleidung | pro Person |
| 2x Mopedsocken | |
| 1x Merino-Unterwäsche | |
| 1x Ersatzmopedhose dünn | |
| 1x Rukka Fleece Hemd/Hose | |
| 1x Mopedhose dreiviertel | |
| 2x Merino T-Shirt | |
| 2x Motorradmütze | |
| 2x Halstuch | |
| Motorradjacke | |
| Motorradhose | |
| Motorradstiefel | |
| Motorradhandschuhe normal, | |
| Motorradhandschuhe Sommer | |
| Motorradhelm | |
| Regenjacke, war ganz nützlich bei kaltem und böigen Wind und Dauerregen um nicht auszukühlen | |
| Regenhose, nur einmal im Dauerregen getragen, um nicht auszukühlen | |
| Regenhandschuhe, für Dauerregen | |
| Sonnenbrille | |
| Visierreinigungstuch (Veleda) | |
| Warnweste | |
| Dokumente | |
| Führerschein | |
| Perso | |
| Gesundheitskarte | |
| Fahrzeugschein | |
| ABEs | |
| Auslandskrankenversicherung | |
| Kreditkarte | |
| Debitkarte | |
| Motorrad- & Kofferersatzschlüssel | |
| Erste Hilfe / Medikamente | |
| Motorradverbandstasche | |
| Ibus | |
| Allergiemittel | |
| Vomex | |
| Sonnencreme | |
| AntiBrumm o.ä. | |
| Motorradgepäck | |
| Tankrucksack | |
| Topcase | |
| Seitenkoffer | |
| Gepäckrolle | |
| Kofferaufsatztasche | |
| Kofferträger | |
| Schlafsack | |
| Aufblasbares Kopfkissen | |
| Alter Lappen als Schutz für Sitzbank beim Verzurren auf Fähre |






























































































































































































































































































































































































